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Projekt Poolbau – Ein Rückblick

Hej, meine Lieben!
Heute möchte ich für alle, die sich auch den Traum vom eigenen Pool erfüllen wollen,
beschreiben, wie wir den unseren vor zwei Jahren mit viel Eigenleistung gebaut haben.

Wir hatten durch einen Bekannten eine sehr nette Poolbaufirma aus der Region gefunden,
die uns von Anfang an anbot, gerne selber mitbauen zu können und dadurch auch Kosten
sparen zu können. Die uns aber auch immer mit Rat und Tat zur Seite stand,
wenn wir selber nicht mehr weiter wussten oder uns bestimmte Bauabschnitte
einfach alleine nicht zutrauten.

Bevor ich euch gleich erzähle wie der Bau unseres Pools ablief,
zuerst ein paar
allgemeine Informationen:
 Beckengröße: 6,5 x 4m
Beckentiefe: 1,50 m
Rechteckbecken mit innenliegender Ecktreppe
Ausstattung
Sandfilteranlage, Gegenstromanlage, LED Beleuchtung,
Wärmepumpe, Niveauregulierung, Skimmer, Sicherheitsabdeckplane
Die Bauphase

Vom Ausheben des Lochs bis zum ersten Sprung ins türkisblaue Wasser
vergingen vier Monate. Hier die einzelnen Bauabschnitte im Detail:

Schritt 1: Erdaushub

Wichtigste Grundlage eines jeden Pools – der Boden muss tragfähig sein,
das heißt das gesamte Poolbecken muss auf gewachsenem Boden stehen,
nicht auf aufgeschütteter Erde, damit sich später nichts setzt.
Wir haben uns für die Lage unseres Pools eine Gartenecke ausgesucht,

die ab dem späten Vormittag komplett in der Sonne liegt,
was durchaus wichtig ist für das perfekte Badevergnügen.
Außerdem sollte der Pool direkt an unsere Terrasse angrenzen.

Mein Herz blutete als der Bagger seine Schaufel ansetzte und kurze Zeit
später nur noch Acker statt Garten übrig war.
Schritt 2: Streifenfundamente
Nachdem das Loch in gewünschter Tiefe ausgebaggert war, wurden 50cm breite und
ca. 4-5 cm hohe Betonstreifen als Fundament für die Module der Poolwände gegossen.
Schritt 3: Die Vorbereitung
Als nächstes durften wir die „Bausteine“ für die Wände zusammensetzen.
Damit waren wir zwei Nachmittage beschäftigt.
Schritt 4: Montage des Beckens
Nun konnten wir mit dem Aufbau des Beckens, der Treppe und den Einbauteilen
wie Skimmer, LED Lampen, Düsen etc. beginnen.
Vom Prinzip her ist das ganze nichts anderes als Lego bauen für Erwachsene.
Es gab eine genaue Aufbauanleitung so dass man wusste, was wohin gehörte.
Nach jeder Modulreihe mussten noch eine waagerechte Rundstahlbewehrung eingezogen werden.
Am Ende des Tages stand das komplette Becken.
Bevor der Beton für Wände und Boden kommen konnte, mussten alle Leitungen
für die Filtrierung verlegt werden. Dafür verwendeten wir PVC Schläuche.
Außerdem mussten die Wände gerade ausgerichtet werden,
was uns das ein oder andere mal fast zur Verzweiflung trieb,
weil es immer wieder kleine Wellen gab (siehe linke Wand unten auf dem Bild).

Nachdem auch die Höhen mit den Stellfüßen eingestellt waren, wurden zum Abschluss
oben am“Beckenrand“ noch Baustahlbügel eingehängt sowie Baustahlmatten
auf dem „Boden“ des Beckens ausgelegt..
All das haben wir in Eigenleistung gemacht.

Schritt 5: Betonarbeiten
Für den nächsten Schritt holten wir zum ersten Mal seit Erstellen des Streifenfundaments
wieder den Poolbauer mit dazu, denn vor dem Ausbetonieren des Beckens hatten
wir als Leihen doch Respekt.
Mit Hilfe einer Betonpumpe wurden nun Wände und Boden gleichzeitig mit Beton ausgegossen.
 
Dann hieß es erstmal vier Wochen warten bis der Beton ordentlich ausgehärtet war.
Aber auch in dieser Zeit gab es genug andere Sachen zu tun.
Im Vorgarten mussten PVC Schläuche vom Pool zum Haus und in den Keller verlegt werden,
wo in einer Ecke des Abstellraumes die Pooltechnik wie Sandfilterpumpe eingebaut wurde.
Um die Schläuche in den Keller führen zu könnnen, musste eine Kernbohrung gemacht werden.
Schritt 6: Verfüllen und Feinarbeiten

Vier Wochen später rückte erneut der Bagger an um den Arbeitsgraben rund um das
Poolbecken zu verfüllen. Erdschicht um Erdschicht musste außerdem verdichtet
werden um ein Absacken der angefüllten Erde zu verhindern.
Dafür liehen wir uns einen Rüttler aus.

Um das Poolbecken schütteten wir eine Kiesschicht als Grundlage für die
Unterkonstruktion der Poolterrasse aus massivem WPC.

Als letzten Schritt dieses Bauabschnittes legten wir den Vorgarten neu an, um die
13KW Wärmepumpe aufstellen und anschließen zu können.

Wir waren das Rasenmähen im alten Vorgarten sowieso schon lange leid und so zauberten wir
einen Kiesgarten aus drei unterschiedlich farbigen Kiessorten und begrünten diesen mit schattenverträglichen Pflanzen (von der Umgestaltung des Vorgartens werde ich euch in
einem extra Blogpost genauer berichten).

Schritt 7: Folie

Endspurt! Nachdem ein Mitarbeiter der Poolbaufirma den Boden des Beckens abgeschliffen hatte
und die Wände gesäubert waren, konnte die Folie eingezogen werden. Auch das überließen wir dieses Mal dem Profi. Auf Empfehlung unseres Poolbauers hatten wir uns für eine weiße Folie entschieden, weil durch das Weiß das Wasser besonders schön türkis aussehen sollte.

Zunächst kam eine Schicht Schaumstoff auf Treppe und Wände

sowie Flies auf den Boden des Pools.

Danach war die werksseitig gefertigte Folie an der Reihe. Mit einem Saugsystem wurde sie
faltenfrei im ganzen Becken verlegt, inklusive Treppe.

Nun war es endlich soweit, der Zeitpunkt auf den wir alle seit Februar hingefiebert hatten
war da, das Wasser konnte in den Pool.
Damit das Füllen des Beckens nicht zu lange dauerte, hatten wir zuvor mit dem
Wasserzweckverband gesprochen und uns ein Standrohr für den Hydranten besorgt.

Während das Wasser Zentimeter um Zentimeter in den Pool lief, wurde die Folie oben noch unter speziellen Plastikrandleisten befestigt.

Und da war es, herrlich türkisblaues Wasser glitzerte in unserem Pool!

Dem ersten Sprung ins Wasser stand nun eigentlich nichts mehr im Wege – außer dass das Wasser
nur 10 Grad warm war.
Es dauerte noch eine Woche bis die Wärmepumpe das Wasser auf angenehme
24 Grad erwärmt hatte und wir uns alle reintrauten.

Bis wir letztendlich auch das Umfeld des Pools wieder ordentlich angelegt hatten
und die WPC Terrasse drum rum fertig war, vergingen noch zwei Monate.
Dem Badevergnügen tat dies aber keinen Abbruch.

Auch die WPC Terrasse haben wir in manchmal wirklich mühsamer Kleinstarbeit selbst verlegt,
an manchen Stellen musste viel zugesägt werden, jedes Außenbrett wurde abgerundet und
die Bretter hatten aufgrund ihrer Massivität je nach Länge ein ordentliches Gewicht. Befestigt sind sie übrigens mit einem verdeckten Nud- und Feder- Klicksystem.
Die ganze Arbeit hat sich aber mehr als gelohnt.

Auch die Abdeck-Sicherheitsplane war inzwischen montiert, sie kann an vier Stellen festgezurrt werden und ist dann bis 100kg begehbar.

Eine solche Plane ist zum einen sinnvoll damit das Wasser über Nacht nicht so auskühlt
und nicht so verdreckt. Zum anderen hat sie – wenn sie festgezurrt ist – eine Kindersicherheitszulassung, was uns bei damals zwei Kleinkindern sehr wichtig war.
Im geschlossenen Zustand ist es den Kindern nicht möglich, die Plane seitlich anzuheben
oder darunterzukriechen.
Nebeneffekt – auch Igel und andere nachtaktive Tiere
(mit Ausnahme von Nacktschnecken) fallen nicht in den Pool.

Mit Staketenzaun, roten Pflanzkästen mit Spalier und einer Seitenmarkise ist ein
abgeschlossener Poolbereich entstanden, der die Kinder – so lange sie noch klein sind – vom
Wasser fern hält, später aber jederzeit abgebaut werden kann, so dass Terrasse und
Poolterrasse später mal zu einer einzigen Fläche ineinander übergehen können.

 

Ebenfalls selbstgebaut aus EPS-Platten und Steinklinker – die kleine Duschsäule
mit Warm- und Kaltwasser.

Ja, meine Lieben, ich hoffe ich konnte euch mit meinem Bericht und vielen Bildern einen
guten Überblick geben, wie so ein Pool gebaut wird, dem ein oder anderen von euch die Entscheidung für einen eigenen Pool im Garten erleichtern
und Lust darauf machen, sich auch an ein solches Projekt zu wagen.
Wir lieben unseren Pool und seit wir ihn haben, war auch jeder Sommer traumhaft schön und warm,
so dass wir im Prinzip täglich mehrmals darin baden waren.
Und ich, ich hüpfe jetzt wieder ins türkisblaue Wasser.
Eure Felicia

14 Comments

  • Liddy - Klein Mädchenträume

    Hallo liebe Felicia,
    bin über Insta auf deinen Blog gestoßen und beim durchstöbern auf diesen Post!
    Was soll ich sagen, einen wahren Traum habt ihr euch da geschaffen. Wirklich unglaublich hübsch! Ganz großes Lob!
    Danke auch für deine ausführliche Beschreibung der einzelnen Schritte. Sehr interessant.
    Allerdings vermisse ich den Punkt: Kosten!?!
    Es wäre wirklich toll, wenn du grob mitteilen würdest, was solch ein Luxus kostet, damit man weiß, wie lange man sparen muss ;*

    Ganz liebe GRüße
    Liddy

    • Felicia

      Hallo Liddy,

      ich freu mich sehr dass du über Insta auf meinen Blog gestoßen bist.
      Stimmt, den Punkt Kosten habe ich weggelassen. Ich dachte, wen es wirklich interressiert,
      der fragt nach – hat geklappt, oder?! 😉
      Nein, Spaß beiseite, ich glaube wir haben ungefähr 30.000€ bezahlt. Abhängig davon was man haben möchte
      und wieviel man selber auch bereit ist mitzubauen, muss man zwischen 25.000 und 30.000€ zurücklegen.

      Ganz liebe Grüße,
      Felicia

      • LIDDY - KLEIN MÄDCHENTRÄUME

        Hallo Felicia,
        in der Tat, funktioniert wunderbar 🙂

        Ganz ganz herzlichen Dank für deine Antwort.
        Jetzt hab ich eine Hausnummer und ein Ziel zum drauf hin sparen 🙂

        Ich wünsche Dir und deiner Familie noch unendlich viele wunderschöne und aufregende Sonnenstunden zum Pool plantschen.

        Liebe GRüße
        Liddy

  • Merlyn

    Wir wollen für unsere Kinder aber auch für uns selbst ein Pool bauen. Ich bin mir sicher, dass es im Sommer nichts Besseres sein kann, als einfach nah am Wasser zu sein. Du hast es mit allen Bildern Prozess so gut veranschaulicht, dass ich schon nicht mehr auf Beginn von Bauarbeiten warten kann.

    • Felicia

      Vielen Dank für deine lieben Worte, ich wünsche euch, dass ihr ganz bald schon in eurem eigenen Pool baden könnt. Gerade in diesen verrückten Zeiten habe ich unseren nochmal ein Stück mehr schätzen gelernt. Viel Spaß beim Werkeln, Felicia.

  • Tyler Padleton

    Danke für den interessanten Beitrag zum Poolbau. Meine Schwester überlegt, sich nächsten Sommer auch einen Pool in den Garten bauen zu lassen, da es eine gelungene Abkühlung ist. Gut zu wissen, dass unter Umständen auch Kernbohrungen nötig sind, um Schläuche in den Keller zu führen.

  • Tobias Richter

    Wir möchten diesen Sommer entspannt in unserem eigenen Pool verbringen, weshalb ich mich derzeit im Internet über alles rund um das Thema schlau mache. Hatten tatsächlich auch daran gedacht, mit möglichst viel Eigenleistung ein wenig an Kosten zu sparen. Wenn bei euch das ganze Projekt immerhin vier Monate gedauert hat, dann sollten wir uns ja auch langsam an die Arbeit machen. Danke für den informativen und bildreichen Beitrag, hat mir sehr geholfen!

    • Felicia

      Hallo Tobias,
      vielen Dank für deinen Kommentar, ich freue mich immer, wenn ich mit meinen Artikeln zum Nachmachen anregen oder helfen kann. Ich wünsche euch, dass ihr ganz bald schon in eurem eigenen Pool baden könnt. Gerade in diesen verrückten Zeiten, habe ich unseren nochmal mehr schätzen gelernt. Viel Spaß beim Werkeln, Felicia.

  • Leopold Müller

    Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Poolbau. Wirklich interessant, mal diesen kompletten Bauablauf zu sehen, ich wusste nicht, dass ein Fundament aus Betonstreifen dabei gegossen werden muss. Mir gefällt das Endergebnis wirklich außerordentlich gut, ich kann mir echt vorstellen, so einen Pool auch bei uns zu installieren.

    • Felicia

      Hallo Leopold,
      ich habe deinen Kommentar gerade erst entdeckt und danke dir für das schöne Kompliment. Wir haben den Bau unseres Pools wirklich noch keinen Tag bereut, auch wenn es natürlich schon Luxus ist, was man sich da gönnt.
      Liebe Grüße,
      Felicia

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